TICKET HOTLINE
Tourist-Information Ludwigshafen
0621 / 51 20 36
(keine Theaterkarten)
Montag – Freitag: 9 – 17 Uhr
THEATERKARTEN
Theaterkasse Pfalzbau
0621 / 504 2558
Montag – Freitag: 10 – 13 Uhr
und 16.30 -18.30 Uhr
Samstag: 11 – 13 Uhr
Maria Stuart
11.02.2022
Beginn | 19.30 Uhr |
Veranstaltungsort | Große Bühne |
Eintrittspreis | 41 € / 35 € / 29 € / 23 € |
Vorverkaufsstellen | Abendkasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Kartenbestellungen unter pfalzbau.theaterkasse@ludwigshafen.de oder telefonisch 0621/504-2558 (30 Minuten nach Öffnung) |
Link | www.theater-im-pfalzbau.de |
Veranstalter | Theater im Pfalzbau |
Friedrich Schillers Ränkespiel um Politik, Religion, Liebe und Macht ist eins der meistgespielten Stücke des klassischen Dramenkanons. Jede Inszenierung begibt sich in einen Kontext unzähliger Lesarten, legendärer Inszenierungen und Dekonstruktionen. Die Regisseurin Anne Lenk ließ sich davon nicht beirren. Sie wagte eine Umsetzung, die nah bei Schillers Sprache, bei seinen Figuren und ihrer Geschichte bleibt und doch eine ganz eigene Form findet. Mit ihrer Bühnenbildnerin Judith Oswald entwirft sie ein treffendes Bild für die in ihren Machtansprüchen und ihrem Hass gefangenen Figuren. Alle leben in kleinen Kammern, ganz für sich und nur durch Schillers grandiosen verbalen Schlagabtausch miteinander verbunden.
Diese außergewöhnliche Setzung mag durch Notwendigkeit entstanden sein (Maria Stuart wurde während der Corona-Pandemie im Herbst 2020 geprobt), führt aber direkt zum Kern des Dramas. Sie ist ein Sinnbild für die Einsamkeit der beiden um Vorherrschaft ringenden Königinnen und derjenigen, die aus ihrem Streit Profit zu schlagen versuchen. Schiller zeichnet ein Tableau von Mächtigen, die Verantwortung scheuen und an ihren Positionen ersticken. Und er zeigt sie als zutiefst menschliche Charaktere, die in ihrem Tun oder Nicht-Tun einsam, isoliert und unfrei immer wieder bei sich selbst landen. Anne Lenk und ihre hervorragenden Darsteller*innen schaffen es, Schillers hohen Ton in einen sehr heutigen Duktus zu verwandeln, ohne die Dialoge zu überschreiben. So stehen sehr moderne Menschen vor uns, deren Handeln zwar nicht zu legitimieren, aber immerhin nachzuvollziehen ist.
ANNE LENK studierte in Gießen Angewandte Theaterwissenschaften, bevor sie für ein Regiestudium an die Otto-Falckenberg-Schule wechselte. Nach ihrem Abschluss wurde sie Hausregisseurin in Augsburg. Weitere Stationen waren Lübeck, Bochum, Aachen und Osnabrück, sowie zuletzt regelmäßig das Residenztheater München und das Thalia Theater Hamburg. Auch am Deutschen Theater Berlin ist Anne Lenk immer wieder zu Gast. Bereits mit ihrer Inszenierung Der Menschenfeind von Molière, die im März 2019 dort Premiere feierte, war sie 2020 zum Theatertreffen eingeladen.
„Die beiden Königinnen sind keine Würdenträgerinnen, keine pathetischen, ernsten, bleischweren Schicksalserdulderinnen, sondern bodenständige, patente, kluge Frauen, die mit ihren Rollen hadern.“ Die Deutsche Bühne